Hast du online ein süßes Ragdoll-Kätzchen oder einen Bulldoggen-Welpen zu einem unglaublich niedrigen Preis entdeckt oder sogar gratis? Wenn dann nach Liefer- oder Adoptionsgebühren per Geschenkkarte gefragt wird, ist Vorsicht geboten: Das ist fast immer ein Pet-Scam. Leider nehmen Betrugsfälle rund um Tieradoption und Hundekauf stetig zu. Laut dem Better Business Bureau (BBB) haben sich die gemeldeten Fälle 2020 vervierfacht, da während der Lockdowns mehr Menschen online nach Haustieren suchten. Betrüger nutzen dabei die emotionale Sehnsucht nach einem neuen tierischen Begleiter aus und locken mit Angeboten, die zu gut klingen, um wahr zu sein. In diesem Artikel erfährst du, wie diese Maschen funktionieren, wie du dich schützt und deine nächste Tieradoption sicher machst.
Wie der Betrug mit Hund und Katze abläuft
Betrüger erstellen oft täuschend echte Webseiten oder Social-Media-Profile, auf denen sie Rassehunde oder -katzen zu verdächtig niedrigen Preisen anbieten. Sie verlangen Vorauszahlungen für angebliche Transport- oder Adoptionsgebühren und liefern dazu sogar gefälschte Tracking-Nummern oder Reisedaten über Firmen wie „Airpets International“. So halten sie ihre Opfer bei der Stange, bis weitere Zahlungen fällig werden. Doch das versprochene Tier kommt nie an, denn es hat nie existiert.
Diese sogenannten Pet-Scams spielen gezielt mit Emotionen: Niedliche Fotos und rührende Geschichten sollen dich zum Überweisen bewegen. Typische Schauplätze sind Plattformen wie Facebook Marktplatz, eBay Kleinanzeigen, Craigslist, soziale Medien oder lokale Zeitungen. Dort findet man so gut wie nie seriöse Züchter. Und wenn doch ein echtes Tier angeboten wird, handelt es sich meist um illegalen Welpenhandel oder um Tiere, die nicht dem Bild entsprechen.
Betrug bei der Tieradoption: Wenn die gute Tat missbraucht wird
Bei dieser Masche geben sich Betrüger als Tierheime oder Tierschutzorganisationen aus und appellieren an dein Mitgefühl. Sie behaupten, dringend ein Zuhause für Tiere zu suchen, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Dafür verlangen sie Spenden, Adoptionsgebühren oder sogar Geld für die Versicherung. Häufig werden rührende Geschichten über den Gesundheitszustand der Tiere erfunden und du sollst angeblich Kosten für Impfungen, Entwurmung oder Kastration übernehmen, oft per Geschenkkarte oder anderen nicht nachverfolgbaren Zahlungsmethoden.
Um dich zu schützen, solltest du jede Organisation gründlich prüfen, bevor du Geld überweist. Schau nach Bewertungen, überprüfe den Registrierungsstatus und informiere dich auf vertrauenswürdigen Plattformen über deren Ruf. Seriöse Tierheime arbeiten transparent und fordern niemals Zahlungen über Geschenkkarten oder Prepaid-Optionen. Sei vorsichtig bei Vereinen, die nur vage Informationen oder keine klaren Fotos bereitstellen und bestehe immer auf direkte Kommunikation und schriftliche Nachweise, bevor du fortfährst.
Woran du den Betrug bei der Tieradoption erkennst
Achte auf diese typischen Warnsignale:
- Unrealistische Preise für seltene oder teure Rassen, die „zu gut klingen, um wahr zu sein“.
- Dramatische Geschichten, die dich emotional unter Druck setzen und zu einer schnellen Entscheidung drängen sollen.
- Zahlungsaufforderungen per Geschenkkarte, Western Union, MoneyGram oder ähnlichen Diensten – hier hast du keine Chance, dein Geld zurückzubekommen.
- Keine klaren Angaben oder überprüfbare Adresse des Verkäufers.
- Stockfotos oder generische Bilder von Tieren, die du mit einer Rückwärts-Bildsuche (z. B. Google Lens) leicht im Netz findest.
- Kein persönliches Treffen möglich, bevor die Adoption oder der Kauf abgeschlossen ist.
- Fehlende Nachweise wie Gesundheitsunterlagen, Angaben zu Elterntieren oder Zuchtzertifikate (z. B. AKC- oder FCI-Zertifikate).
Tipps, wie du dich vor Betrug beim Welpen- oder Katzenkauf schützt
So bleibst du sicher:
- Recherchiere den Verkäufer oder das Tierheim: Prüfe die Angaben, suche nach Bewertungen und achte auf Referenzen.
- Webseiten und Social-Media-Profile prüfen: Sei vorsichtig bei neu erstellten Seiten ohne Historie.
- Keine Geschenkkarten als Zahlungsmethode: Bezahle Tiere oder Dienstleistungen niemals mit Geschenkkarten oder Prepaid-Karten. Nutze nur sichere Zahlungsmethoden.
- Vertraue deinem Bauchgefühl: Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.
- Nie im Voraus zahlen, ohne das Tier persönlich gesehen zu haben.
Offizielle Pet-Scammer-Liste prüfen
Im Zweifel lohnt sich ein Blick auf die Pet-Scammer-Liste der International Pet and Animal Transportation Association (IPATA). Dort kannst du gezielt nach bekannten Betrügern suchen, sei es über den Namen eines Züchters, eine Website oder sogar einen angeblichen Transportdienst. Falls bereits Betrugsfälle gemeldet wurden, erhältst du sofort einen Hinweis und kannst so rechtzeitig reagieren. Die Datenbank wird regelmäßig mit neuen Berichten aktualisiert und ist damit eine verlässliche Quelle, um betrügerische Webseiten oder unseriöse Züchter frühzeitig zu erkennen und Betrug beim Hundekauf zu vermeiden.
dundles Engagement für deine Sicherheit
Bei dundle setzen wir alles daran, dich vor Pet-Scams zu schützen. Unsere Zahlen zeigen: Im Jahr 2024 standen in Frankreich rund 35 % aller gemeldeten Betrugsfälle in Zusammenhang mit Betrugsmaschen bei der Tieradoption. In Polen (17 %) und Spanien (16 %) war der Anteil ebenfalls hoch. Die meisten Betrüger forderten dabei Zahlungen über Neosurf-Geschenkkarten (85 %), aber auch über andere Prepaid-Optionen wie paysafecard oder Steam Cards. Diese Zahlungsmethoden sind bei Kriminellen beliebt, weil sie anonym und schwer nachzuverfolgen sind.
So geht dundle gegen Pet-Scams vor
Unser Risk Department überwacht kontinuierlich verdächtige Aktivitäten und hat Schutzmechanismen eingeführt, die basierend auf den Betrugsfällen und Daten, die uns gemeldet werden, bestimmte Regionen und Produkte absichern. Unser gesamtes Unternehmen setzt sich dafür ein, dass Kunden informiert und geschützt bleiben. Deshalb veröffentlichen wir auch Artikel wie diesen, um dich rechtzeitig zu warnen. Um unsere Maßnahmen weiter zu verstärken, ist dundle zudem Mitglied im Merchant Risk Council (MRC) geworden, einer internationalen Non-Profit-Organisation, die sich auf Zahlungen und Betrugsprävention im E-Commerce spezialisiert hat.
So meldest du einen Pet-Scam
Vermutest du, Opfer eines Betrugs mit Haustieren geworden zu sein? Keine Panik und schämen musst du dich schon gar nicht. Wichtig ist, dass du schnell handelst und den Vorfall meldest:
1. Dein Zahlungsanbieter: Auch wenn Geschenkkarten oder Prepaid-Methoden schwer nachzuverfolgen sind, solltest du den Betrug sofort melden. Manchmal kann die Transaktion noch gestoppt werden.
2. Die Plattform, auf der der Betrug passiert ist: Egal ob Website, Social Media oder Kleinanzeigen: Informiere die Betreiber, damit sie den betrügerischen Account sperren und andere Nutzer warnen können.
3. Lokale Behörden oder Polizei: Erstatte Anzeige und wende dich an Verbraucherzentralen oder spezielle Meldestellen für Online-Betrug.
4. Die Webseite, bei der du die Geschenkkarte gekauft hast: Auch wenn du dein Geld wahrscheinlich nicht zurückbekommst, solltest du den Fall melden. So können Anbieter betrügerische Webseiten besser überwachen und ihre Kunden künftig schützen.
Sei dir gängiger Betrugsmaschen bewusst und bleib online auf der sicheren Seite
Wenn du die typischen Tricks beim Tierkauf kennst, kannst du vermeiden, in die Falle von Pet-Scams oder ähnlichen Betrugsmaschen zu tappen. Bei dundle möchten wir dir dabei helfen – nicht nur, wenn es um Tieradoption oder den Kauf von Haustieren geht, sondern generell für ein sicheres digitales Leben. Prüfe Züchter und Tierheime immer gründlich, bevor du dich festlegst. Denn dein gutes Gefühl und das Wohl deines zukünftigen Haustiers sind die zusätzliche Vorsicht allemal wert.
Übersetzt von Volina Șerban