Hast du schon einmal eine seltsame Nachricht von einem Paketdienst erhalten, den du gar nicht kennst? Oder vielleicht eine E-Mail mit der Aufforderung, Zollgebühren für ein Paket zu bezahlen, an das du dich gar nicht erinnern kannst? Fast immer handelt es sich hierbei um Paketbetrug. Diese Online- und manchmal sogar physischen Betrugsmaschen sind weit verbreitet – besonders zur Weihnachtszeit.
Betrüger geben sich oft als bekannte Lieferdienste wie DHL, UPS oder DPD aus. Sie fordern zusätzliche Zahlungen, verschicken gefälschte Sendungsverfolgungen oder informieren dich über angeblich „verpasste Lieferungen“. Das Ziel: Dich dazu bringen, auf unsichere Links zu klicken oder persönliche Daten preiszugeben. Wenn du weißt, wie du diese Betrugsmaschen erkennst, kannst du dich vor Identitätsdiebstahl und finanziellen Verlusten schützen. In diesem Artikel erfährst du, wie Paketbetrug funktioniert, welche Warnsignale es gibt und wie du dich online schützen kannst.
Was ist Paketbetrug?
Neben Betrug mit Haustieren oder Dating-Plattformen gehört der Paketbetrug zu den häufigsten Betrugsarten. 9 % aller gemeldeten Betrugsfälle in 2024 waren laut unseren Daten solche Fälle. Vielleicht bist du bisher verschont geblieben, doch besonders in Deutschland, Großbritannien und Schweden ist diese Betrugsmasche sehr verbreitet.
Betrüger fordern dabei oft eine Zahlung für angebliche „Versicherungen“ – bevorzugt mit Geschenkkarten wie Neosurf, Steam oder Transcash. In der Regel erhältst du Nachrichten (meist per SMS oder E-Mail), in denen du aufgefordert wirst, zusätzliche Gebühren zu bezahlen, bevor dein Paket angeblich geliefert werden kann. Die Zahlung soll dann über Plattformen wie PayPal oder eben Geschenkkarten erfolgen.
Besonders zur Weihnachtszeit, wenn viele Pakete erwartet werden, fällt es leichter, die Übersicht zu verlieren. Der Stress in dieser Zeit macht es Betrügern einfacher, unbemerkt zuzuschlagen.
Beispiele für Paketbetrug
Betrüger passen ihre Maschen ständig an, aber glücklicherweise wird es einfacher, sie zu erkennen, wenn man die Muster kennt. Hier sind einige typische Beispiele für Paketbetrug, auf die du besonders während der Weihnachtszeit achten solltest:
- Kleine Zahlung für die Freigabe eines Pakets
Du wirst aufgefordert, eine kleine Gebühr zu zahlen, damit dein Paket freigegeben wird – oft per Geschenkkarte. Das ist eine klare Warnung, denn ein seriöses Unternehmen würde so etwas niemals verlangen. - Falsche Informationen zum Versand eines Pakets
Es wird behauptet, dass ein Paket, das du verschickt hast, nicht zugestellt werden konnte, weil die Informationen fehlerhaft sind. Du sollst deine persönlichen und Zahlungsdaten angeben, um das Problem zu beheben. - Nachricht über eine verpasste Lieferung
Du erhältst eine gefälschte Nachricht, dass dein Paket nicht zugestellt werden konnte, weil du angeblich nicht zu Hause warst. Der enthaltene Link soll dich angeblich zur erneuten Terminvereinbarung führen, enthält aber möglicherweise Schadsoftware. - Aufforderung, eine App herunterzuladen
In der Nachricht wird behauptet, dein Paket könne nicht geliefert werden, es sei denn, du lädst eine App herunter. Solche Apps enthalten oft Schadsoftware, die darauf abzielt, deine persönlichen Daten zu stehlen.
Wie du Paketbetrug vermeidest
Betrüger geben sich oft als seriöse Unternehmen wie UPS, DPD, DHL, Hermes oder GLS aus. Zum Glück konnten wir bei dundle im letzten Jahr einen Rückgang solcher Betrugsfälle feststellen. Hier sind einige Tipps, wie du Paketbetrug erkennst und gefälschte Liefernachrichten vermeiden kannst:
Achte auf Warnsignale in den Nachrichten: Betrüger setzen dich unter Druck, schnell zu handeln, damit du keine Zeit zum Nachdenken hast. Ein seriöser Paketdienst fordert keine zusätzlichen Gebühren für ein bereits versandtes Paket – vor allem nicht per Geschenkkarte.
Achte auf Tippfehler und ungewöhnliche Designs: Auch wenn Betrüger versuchen, E-Mails von Paketdiensten nachzuahmen, enthalten diese oft viele Rechtschreib- und Grammatikfehler. Das Design wirkt häufig schlampig und sieht nicht ganz offiziell aus.
Prüfe die Links sorgfältig: Links können denen eines großen Lieferdienstes ähneln, enthalten aber oft Schreibfehler oder zusätzliche Zeichen (z. B. „dhll.com“ statt „dhl.com“).
Überprüfe die Absenderadresse: Wenn die E-Mail-Adresse des Absenders nicht zu einem Unternehmens-Account passt (z. B. eine private Gmail- oder Yahoo-Adresse), ist das ein Hinweis auf Betrug. Achte auch auf ungewöhnliche Buchstaben oder Zeichen in der Adresse. Im Zweifel überprüfe die offiziellen Kontaktadressen des Paketdienstes.
Kontaktiere den Kundenservice direkt: Wenn du dir nicht sicher bist, ob eine Nachricht echt ist, wende dich direkt an den Paketdienst über die offiziellen Kontaktinformationen auf deren Website.
Persönliches Beispiel eines Bestellbetrugmails: Hier gibt sich ein Betrüger als Paketdienst DPD Schweiz aus. Dabei zu beachten: falsches Logo, wirre Formatierung, fehlerhafte Grammatik gemischt mit Französisch, und merkwürdige Links – die E-Mail-Adresse ist natürlich auch nicht die von DPD.
Was tun, wenn du Opfer von Paketbetrug geworden bist?
Manchmal sind Betrügereien so gut versteckt, dass man dennoch Opfer wird. Das kann jedem passieren und ist äußerst ärgerlich. Hier sind die wichtigsten Schritte, die du unternehmen solltest:
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Kontaktiere deinen Zahlungsanbieter. Geschenkkarten sind in der Regel nicht erstattungsfähig, aber wenn du schnell handelst, besteht die Möglichkeit, dass die Transaktion rechtzeitig blockiert wird.
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Kontaktiere die Plattform, über die das Verbrechen stattgefunden hat. Egal, ob es sich um den Facebook-Marktplatz oder eine andere Website handelt, es ist wichtig, den Betrug so schnell wie möglich zu melden, damit die Person hinter dem Verbrechen sofort von der Plattform gesperrt werden kann.
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Setze dich mit dem Kurierdienst und dem Onlineshop in Verbindung, bei dem du eine Geschenkkarte gekauft hast (falls zutreffend). Denke daran, dass du Opfer eines Betrugs geworden bist und es sich nicht um ein echtes Unternehmen handelt. Sie können dir daher möglicherweise nicht viel weiterhelfen. Allerdings müssen sie über solche Fälle Bescheid wissen, um ihre Kunden zu schützen. Sie können dir auch detailliertere Informationen darüber geben, was du als Nächstes tun solltest.
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Melde das Verbrechen bei den örtlichen Behörden.
Was tut dundle gegen Betrug?
Bei dundle setzen wir uns dafür ein, unsere Kunden sicher zu halten, indem wir verschiedene Sicherheitsmaßnahmen implementieren. Unsere Abteilung für Risiko- und Betrugsmanagement überwacht verdächtige Aktivitäten kontinuierlich und setzt gezielt Einschränkungen in Regionen und bei Produkten um, die ein höheres Risiko aufweisen.
Außerdem ist dundle Mitglied im Merchant Risk Council (MRC), einer globalen Non-Profit-Organisation für Zahlungssicherheit und Betrugsprävention im E-Commerce.
Paketbetrug auf einen Blick erkennen
Auch wenn Betrüger besonders während der Weihnachtszeit aktiv sind, tun wir bei dundle alles, um unsere Kunden vor verschiedenen Online-Betrugsmaschen zu schützen. Dank unserer Sicherheitsmaßnahmen kannst du dich das ganze Jahr über sicher fühlen.
Übersetzt von Tiago Mestre